Aktion „Deckel gegen Polio“

30.06.2019. Die Infektionskrankheit Poliomyelitis ist hierzulande eher als Kinderlähmung bekannt und führt zu Lähmungen der Extremitäten oder auch zur Lähmung der Atemmuskulatur und damit zum Tod. Die Aktion „Deckel gegen Polio“ hat sich zum Ziel gesetzt, durch den Verkauf von gesammelten Kunststoff-Deckeln Impfstoffe zu finanzieren. Nach sechs Jahren wird nun die Aktion trotz immensen Erfolges eingestellt.


Poliomyelitis (kurz: Polio) ist eine hoch ansteckende Krankheit, die durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen wird. Polio ist bekannt als Kinderlähmung, weil sie im Kindesalter auftritt, und kann zu schwerwiegenden und dauerhaften Lähmungen von Extremitäten wie Armen und Beinen führen. Ist die Atemmuskulatur betroffen, so führt die Krankheit bis zum Tod. Seit den 1950ern gibt es einen Impfstoff, doch dieser ist nicht in allen Ländern verfügbar. Während die Erkrankung in Deutschland nicht mehr vorkommt, tritt sie in den Ländern Pakistan, Afghanistan und Nigeria weiterhin häufig auf.Aus diesem Grund haben sich die fünf Gründer der Aktion „Deckel gegen Polio“ dafür eingesetzt, den Impfstoff weiter zu verbreiten. Finanziert werden sollte das Projekt durch die Idee, Kunststoffdeckel von Flaschen und Getränke-Kartons zu sammeln und durch den Verkauf die notwendigen finanziellen Mittel zu erzielen. Schnell wuchs das Projekt und es fanden sich viele ehrenamtliche Helfer, die das Team von „Deckel drauf e.V.“ unterstützten. Bisher konnten über 1.100 Tonnen Deckel einen Erlös von über 270.000 Euro erzielen. Damit wurden mehr als 3,3 Millionen Impfungen durchgeführt.Doch auch wenn diese Deckel aus hochwertigem Kunststoff bestehen, können langfristig nicht mehr die Gewinne wie einst erzielt werden. Dafür sind verschiedene Gründe zu nennen: Einerseits ist der Preis des Sekundärrohstoffes aufgrund des chinesischen Kunststoff-Importverbotes drastisch gesunken. Andererseits wird aber auch die Kunststoffstrategie der EU genannt, nach der eben diese Deckel künftig mit den Flaschen fest verbunden werden sollen, sodass sie nicht mehr isoliert gesammelt werden können. Diese wirtschaftlichen Ursachen führen langfristig zwangsweise zu einer Einstellung des Projektes. Doch die Gründer nennen weiterhin einen anderen Grund: Die Aktion sei mittlerweile so groß geworden, dass sie trotz der vielen Unterstützer nicht mehr die Kapazitäten haben, das Projekt in ihrer Freizeit hinreichend weiterzuführen. Aus diesen Gründen wird die Aktion „Deckel gegen Polio“ zum 30.06.2019 eingestellt.Auch die DRK Bereitschaft Stade hat sich für die Aktion „Deckel gegen Polio“ eingesetzt und aus diesem Grund über Monate fleißig Kunststoffdeckel gesammelt. 25 Kilo (rund 12.500 Deckel) sind dabei zusammengekommen, die nun dem Recycling Zentrum Stade (RZS) in Ottenbeck als offizielle Annahmestelle übergeben wurden. Dazu haben sich zwei der ehrenamtlichen Helfer mit Simon Gießel getroffen, der beim RZS Ansprechpartner für die Aktion ist.Wir möchten an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, allen unseren Helfern, aber auch den Gründern und allen Mitverantwortlichen des Projektes „Deckel gegen Polio“ für die Organisation und Unterstützung zu danken! Menschlichkeit ist nicht nur ein Grundsatz des Deutschen Rotes Kreuzes, sondern sollte weltweit als Standard verstanden werden. Auch ohne großen Aufwand kann Großes bewirkt werden.

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